Der Multivan im Praxistest – Der neue Familienfreund ist da
Häslers aus Pfeffingen (BL) trennen sich Ende Jahr von ihrem Sharan. Nachfolger soll der neue Multivan werden. Ob er ein mindestens gleichwertiger Ersatz ist, hat die Familie an einem Testwochenende herausgefunden.
Text und Fotos Dominique Zahnd
Pascal Häsler horcht auf und schiebt den Vorhang im Wohnzimmer zur Seite. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, dann sagt er zu seinen Söhnen: «Er ist da.» Flurin (9) und Gian (6) stürzen sofort nach draussen, um das neue Auto vor der Garagenauffahrt zu begutachten. Sie liefern sich eine Verfolgungsjagd rund um den Multivan herum. Die Zweifarb-Lackierung finden sie spitze. Flurin ist besonders begeistert, weil Orange seine Lieblingsfarbe ist.
Mutter Seraina lässt eine der beiden Schiebetüren zur Seite gleiten. Der kleine Gian klettert sogleich ins Innere. Ihm fällt als Erstes das riesige Panoramadach auf, was er mit einem langgedehnten «Cool» quittiert. Die beiden Jungs inspizieren die neuen Einzelsitze und jeden Hebel ganz genau, bestaunen das digitale Cockpit mit den grossen Displays. Der Ältere ist begeistert, dass auch die Sitze im Fond über eine eigene Sitzheizung verfügen. Kurz: Sie können die erste Testfahrt mit dem neuen Multivan von Volkswagen Nutzfahrzeuge kaum erwarten.
Fühlen sich sofort wohl im Multivan
Seraina verstaut eine Provianttasche, ihr Mann hievt zwei Velos ins Heck. Dann werden die Kindersitze befestigt, und schon kann es losgehen. Die Familie will ein paar ihrer Lieblingsorte in ihrem Heimatkanton Basel-Landschaft besuchen. Der Vater fährt zuerst. «Autos von Volkswagen haben eine Identität», sagt er. «Man fühlt sich sofort wohl hinter dem Steuer, wenn man schon einmal einen gefahren ist.» Dem Headup-Display, das unter anderem Navigationshinweise auf die Frontscheibe projiziert, kann er schnell viel Positives abgewinnen.
Der erste Stopp ist in der Klus in Aesch, dem bekanntesten Weinbaugebiet der Region. Im Schatten einer hohen Felswand treten die Kinder in die Pedale. Sie hetzen immer wieder die verkehrsarme Waldstrasse rauf und runter. Währenddessen erzählt Seraina, warum ihr Alltag ohne Shuttle nicht vorstellbar wäre. Die Söhne haben viele Hobbys: Sie müssen zum Klavier- und Schwimmunterricht, zum Fussball- und Leichtathletiktraining gebracht werden. «Wir sind praktisch ein Kindertaxi und nehmen oft auch die Freunde unserer Jungs mit. Darum brauchen wir die vielen Plätze», sagt sie.
Der siebensitzige Sharan, den sie bald gegen einen neuen Multivan eintauschen wollen, dient ihnen seit mehr als vier Jahren auch als Ferienmobil. Ob beim Wandern auf Korsika und in der Toskana oder beim Skifahren in Österreich – Häslers haben das Platzangebot schätzen gelernt. Dieses fällt beim Multivan mit bis zu 4053 Litern Kofferraumvolumen gegenüber 2297 Litern im Sharan nochmals grosszügiger aus. Und das, obwohl die neuste Generation des Busses mit 1,90 Metern Höhe rund 5 Zentimeter tiefer ist als das Vorgängermodell. «So können wir die Parkhäuser etwas entspannter ansteuern …»
Elektrisch zur Arbeit fahren
Der neue Grossraumvan soll ab und zu auch als Geschäftsauto glänzen. Pascal Häsler ist im Bereich Facility-Management tätig und spult viele Kilometer ab. Dass es die siebte Generation des VW Busses erstmals auch als Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von bis zu 50 Kilometern gibt, entspricht dabei seinem alltäglichen Fahrprofil. «Mit einer Batterieladung komme ich bestens ins Büro und zurück. Für mich ist der Multivan eHybrid also das ideale Pendlerauto.»
Mittlerweile haben sich die Kinder ausgetobt und gönnen sich im geräumigen Shuttle eine Zvieripause. Sie verschieben den neuen Multifunktionstisch, der eben noch als Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen gedient hat, über das Schienensystem nach hinten, klappen die Seitenteile hoch, und voilà – parat ist der Tisch. Nachdem das Sandwich verspiesen ist, nutzen sie ihn auch gleich als Unterlage für ein Brettspiel. Beim Gewinnen lösen sich die Brüder ab – was für eine ausgezeichnete Stimmung bei der Fahrt zum nächsten Ausflugsziel sorgt.
Gian fragt seine Mutter: «Dürfen wir zu den Kälbchen?» Sie nickt und streicht ihm über die Stirn. Der Bauernhof liegt am Ortsrand, in unmittelbarer Nähe einer Spielgruppe. Der 9-Jährige und der 6-Jährige schauen zuerst beim Hühnergehege vorbei, dann rennen sie zu den Kälbern. Diese strecken neugierig ihre Köpfe durch die Umzäunung. Flurin und Gian streicheln die Jungrinder, die das offensichtlich geniessen.
Danach macht sich die Familie auf den Heimweg. Kaum angeschnallt, fallen den Kindern die Augen zu. Für Seraina Häsler ist ihr Auto ein Familientreffpunkt. Hier fühlen sich alle vier wohl, nicht nur die Eltern, die begeisterte Autofahrer sind. Sie erzählt von früher, als ihre Söhne noch jünger waren. «Wenn sie nicht schlafen konnten, haben wir mitten in der Nacht eine Runde gedreht. Das hat immer geholfen, sie sind sofort eingenickt.» Zuhause angekommen, tragen sie ihre beiden Buben zurück ins Haus. Flurin blinzelt kurz und fragt flüsternd: «Ist das jetzt unser neues Auto?» Sein Vater lächelt nur vielsagend.
Von Diesel über Benzin bis Hybrid
Den neuen Multivan von Volkswagen Nutzfahrzeuge gibt es in vier Antriebsvarianten. Neben zwei effizienten Benzinmotoren ist inzwischen auch ein Dieselmotor bestellbar. Zudem fährt der Multivan als Plug-in-Hybrid erstmals auch rein elektrisch. Bei ausreichendem Batteriestand startet grundsätzlich immer der E-Motor. Ist die maximale elektrische Reichweite von 50 Kilometern erreicht oder möchte der Fahrer die Restenergie für die Fahrt in der Stadt verwenden, schaltet sich automatisch der 1.4-TSI-Motor dazu. Gemeinsam kommen die beiden Motoren auf eine Systemleistung von 218 PS.
Die Werte des Multivan eHybrid:
1.4-TSI- und E-Motor (total 218 PS), Verbrauch (Benzin/Strom): 1,7 l/100 km / 17,0 kWh/100 km, CO2-Ausstoss 39 g/km.