Sunstar Hotels setzen auf e-Crafter – Emissionsfrei zum Skilift
Die Schweizer Hotelkette «Sunstar» transportiert ihre Gäste im vollelektrischen e-Cafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Wir haben Chauffeur Karl und seinen Shuttlebus einen Tag lang in Arosa begleitet.
Text und Fotos: Dominique Zahnd
Klirrend kalt ist die Luft an diesem Morgen in Arosa, auf 1800 Metern über Meer. Die Berggipfel rundherum sehen aus, als seien sie mit Puderzucker bestreut worden. Über Nacht hat es stark geschneit. Entsprechend ist der Shuttlebus des Vier-Sterne-Hotels «Sunstar», ein e-Crafter von Volkswagen Nutzfahrzeuge, mit einer 15 Zentimeter dicken Schicht Neuschnee bedeckt – ein gewohnter Anblick während der Wintersaison für Chauffeur Karl.
Während er den Elektrobus vom Schnee befreit, warten bereits die ersten Gäste: eine Gruppe von Kindern, die ihre nächste Lektion in der Skischule kaum erwarten kann. Die Latten sind schnell im Heckträger verstaut. Als der Chauffeur den Kastenwagen eine Anhöhe hinauf steuert, knirscht der Schnee unter den Rädern. «Der Bus zieht mit seinem Ein-Gang-Getriebe gleichmässig an, so komme ich auch mit Heckantrieb und ohne Allrad jeden Hügel hoch», sagt der Hotelangestellte. Schneeketten braucht er so gut wie nie.
Der Sunstar-Kette ist Nachhaltigkeit wichtig. Deshalb hat die Schweizer Hotelgruppe in drei Häusern, neben Arosa auch in Grindelwald und Davos, die Shuttlebusse auf Elektroantrieb umgestellt. Das macht Sunstar zu einer Vorreiterin in der Schweizer Alpenwelt.
Das Verkehrsregime für die Hotelbusse in Arosa ist strikt – um unnötige Fahrten zu verhindern und die Verkehrsdichte so gering wie möglich zu halten. Deshalb darf der Sunstar-Bus nur als Shuttle zwischen Hotel, Bergbahn-Talstation, Skischule und Bahnhof hin- und herpendeln. Und auch dies nur von 8 bis 17.30 Uhr. Müssen einmal besonders viele Gäste gleichzeitig transportiert werden, hat das Hotel einen weiteren Bus von Volkswagen Nutzfahrzeuge im Einsatz: einen Caravelle 6.1.
Platz für bis zu 13 Personen
Karl macht sich inzwischen im e-Crafter auf den Weg zum Bahnhof. Denn den Bündner Ferienort Arosa erreicht man auf zwei Wegen: per Bahn oder mit dem Auto über 365 Kurven. Das italienische Paar Lorenzo und Chiara hat sich für die Rhätische Bahn entschieden. Nachdem der Zug langsam zum Stehen gekommen ist, hält der Chauffeur Ausschau nach den Gästen. Er begrüsst sie freundlich und nimmt ihnen ihre zwei Rollkoffer ab, die er im Innern des Busses verstaut. Nach rund einem Kilometer und drei Minuten Fahrzeit treffen sie im Hotel ein.
Die beiden haben bereits Pläne für den Nachmittag: Ein Schlittenausflug steht auf dem Programm. So sitzt das Paar, warm eingekleidet, bald schon wieder im Shuttle-Bus. Arosa verfügt über drei Schlittelpisten mit einer Gesamtlänge von 4,7 Kilometern. Und Lorenzo und Chiara freuen sich sichtlich darauf, die imposante Bergwelt auf den Kufen der Holzgefährte zu erkunden.
Als der Chauffeur sie Stunden später beim zugefrorenen Obersee wieder einsammelt, haben beide rote Backen. Die Schlitteltour war ein voller Erfolg. Jetzt wollen sie dem Hallenbad im Hotel einen Besuch abstatten und sich anschliessend einen Drink an der Bar gönnen.
Familien im Mittelpunkt
Auf dem Vorplatz fährt der e-Crafter langsam um spielende Kinder herum, die sich jauchzend bei einer Schneeballschlacht austoben. Im Winter ist das Sunstar-Hotel mit seinen 106 Zimmern und 192 Betten fest in Familienhand. «Manchmal sind bis zu 80 Kinder im Haus», bestätigt Hoteldirektor Rolf Bucher, der das Sunstar Arosa zusammen mit seiner Frau Philomena seit 15 Jahren leitet. Rund 50 Angestellte kümmern sich in der Hochsaison darum, dass sich Restaurant, Spa und Zimmer immer von der besten Seite präsentieren.
Karls letzte Tour des Tages führt ihn zur Talstation der Bergbahn, wo er eine Gruppe von Skifahrern abholt. Während der Fahrt erzählt er, dass er sich am Anfang erst an den e-Crafter gewöhnen musste. «Dass man den Motor nicht hört, ist etwas seltsam. Aber es führt automatisch dazu, dass man umsichtiger fährt», sagt der Chauffeur.
Mittlerweile ist es dunkel geworden. Vor den Scheinwerfern tanzen Schneeflocken durchs Licht. Nachdem die Gäste durch den Schnee zurück in die Lobby gestapft sind, macht Karl einen Kontrollgang ums Auto. Der Bus hat heute 75 Kilometer zurückgelegt. Die Schicht endet immer damit, den e-Crafter an die Hotel-Wallbox anzuschliessen. Ruck-zuck, und das Ladekabel ist eingesteckt. Jetzt hat sich auch der Fahrer einen heissen Kaffee zur Stärkung verdient.
e-Crafter erfüllt alle Anforderungen
Warum gerade dieses Modell? «Der e-Crafter bringt alles mit, was wir brauchen», sagt Hoteldirektor Rolf Bucher. In der Ausstattung mit langem Radstand verfügt er über total 13 Sitzplätze. Zudem schafft er mit einer vollen Batterieladung bis zu 115 Kilometer (gemäss WLTP) – mehr als genug für die durchschnittliche Tagesdistanz von 70 Kilometern. Die Geschwindigkeit wurde allerdings auf 45 Stundenkilometer limitiert. «Damit der Shuttle auch mit einem normalem Führerausweis chauffiert werden kann», erklärt Bucher. «Und schneller lässt es sich in einem Bergdorf wie Arosa sowieso kaum fahren». Auch die Motorleistung von 100 Kilowatt (136 PS) ist da völlig ausreichend.