Mit ihm – überall hin
Das junge Paar Tilla und Severin war zum allerersten Mal in einem California entlang der Küste Dänemarks unterwegs. Eine Reisegeschichte.
Ich glaube, der Ausgangspunkt dieser Reisegeschichte sollte bei dem Hauptakteur sein. Ohne ihn wären wir nicht mit so viel positivem Gepäck von Dänemark nach Zürich in unseren Alltag zurückgekehrt! Der Camper erlaubte uns, unser geliebtes Zuhause mitzunehmen, eine andere Reiseart zu erleben und ein uns unbekanntes Land zu entdecken. Hautnah erfahren, was es heisst, direkt an der Küste Dänemarks zu leben.
Wir betraten Neuland, als wir zum ersten Mal in Zürich in unseren Camper stiegen, und unser Ziel ins Navi eingaben – Kopenhagen, Dänemark. Die Euphorie war riesig. Nicht nur, weil die Ferien offiziell mit dem Beladen des Autos begannen, sondern, weil alles neu und aufregend war. Die Art des Reisens, das Land, der zukünftige Alltag, der auf uns zukam.
Der Start in die richtigen Campingferien musste aber noch ein paar Tage auf sich warten lassen, den ersten Halt machten wir in Kopenhagen. Dort liessen wir unser Auto Kraft tanken, bevor wir die ca. 4000 Kilometer um die Küste Dänemarks in Angriff nahmen.
Die Vorfreude auf unser fahrendes Zuhause war gross und wir konnten es kaum abwarten, loszuziehen. Nach vier Tagen Stadtleben waren wir bereit für Natur pur. Der Camper war vollgepackt, und trotzdem hatten wir noch genügend Platz, um uns darin gemütlich zu bewegen. Auf der ganzen Reise war es ein Einspielen zwischen uns und dem VW. Die routinierten Griffe kamen mit der Zeit automatisch und wir haben unsere individuellen Aufgaben gefunden.
Wir haben fantastische Zeiten an verlassenen Stränden verbracht; Klappe hinten und Schiebetür auf der Seite auf, Gas andrehen, Pfanne aufsetzen. Draussen auf dem Tischlein das Essen vorbereiten und dabei die unendliche Weite und das Rauschen des Meeres geniessen. Nach dem Essen noch ein Spaziergang entlang der Küste. Der Wind war ein steter Begleiter und zerzauste uns den Kopf. Umso schöner war es, nach einem Ausflug wieder Schutz und Wärme in unserem Camper zu fühlen.
Jeden Tag konnten wir an einem neuen Ort unser Zuhause aufzuschlagen. Falls uns dieser nicht begeisterte, weitersuchen. Falls der Ort unseren Vorstellungen entsprach, blieben wir eine oder sogar zwei Nächte. Diese Spontanität erlaubte es uns, das Land auf eine intensive Art zu erleben und in spezieller Erinnerung zu behalten: In Bewegung sein, zwischendurch einfach durchatmen, drei Stunden an einem verlassenen Strand die Minuten vorbeiziehen lassen und geniessen.
Es war eine Freude, auf ein grosses Abenteuer mit einem wohligen Gefühl gehen zu können. Fährenfahrten zu geniessen, tausende von Kilometer eines Landes zu entdecken und sich sicher zu fühlen. In der Abenddämmerung mit offener Heckklappe und unter der Decke im Bett eingewickelt zuzuschauen, wie die Nacht einzieht. Beim Einschlafen den Grillen zuzuhören. Tobende Regennächte zu erleben und trotzdem gut schlafen zu können.
Mitten in der Nacht die Milchstrasse vorbeiziehen sehen. Den Morgenkaffe im ganzen Auto zu riechen. Wunderbare Campingplätze aufzusuchen oder spontan weiterzuziehen. Auf Dänemarks Autostränden kilometerlang weiterzufahren und das raue Wetter zu geniessen. Brücken überqueren. Aussteigen und bleiben, wo einem das Herz hingezogen hat.
Es war das erste Mal, dass wir mit unserem mobilen Zuhause unterwegs waren, aber definitiv nicht das letzte Mal. Der Camping-Virus mit dem VW ist definitiv auf uns übergesprungen.