«Selbst minus 30 Grad waren kein Problem»
Marietta (68) und Bruno (67) Bebion aus dem Kanton Schwyz sind Skandinavien-Fans. Mit ihrem zum Kompakt-Wohnmobil umgebauten Amarok von VW Nutzfahrzeuge haben sie sich mitten im Winter zum Nordkap durchgekämpft.
Aufgezeichnet von Dominique Zahnd Fotos Marietta und Bruno Bebion
«Wir mögen die Marke Volkswagen. Als Aussendienstler durfte sich Bruno die Geschäftsautos selber aussuchen. So hatten wir über die Jahre fünf Passat Variant Modelle. Privat gehören uns heute ein T5 und ein Amarok. Letzteren haben wir in ein Reisemobil verwandelt, das wir liebevoll ‹unseren Wolf› nennen. Es ist perfekt isoliert, verfügt über Echtglas-Fenster sowie eine Küche mit Spültrog und Dreiflammen-Gasherd. Geschlafen wird im Alkoven über der Doppelkabine. Wegen des zusätzlichen Gewichts haben wir bei der Hinterachse eine Luftfederung einbauen lassen.
Bis ans Nordkap gereist waren wir schon mehrmals, bisher aber immer im Sommer. Anfang dieses Jahres fuhren wir nun erstmals im Winter hoch. In Travemünde nahmen wir die Fähre, 29 Stunden später ist man im finnischen Helsinki. Von dort reisten wir zum Schweizer Auswanderer-Paar, das man aus der SRF-Sendung ‹Auf und davon› kennt. Auf dessen Ferienanlage in Schweden genossen wir ein paar entspannte Tage. Danach ging es nordwärts durch Finnisch Lappland via Alta bis ans Nordkap. Als wir beim Tourismuscenter ankamen, schneite es und wir waren – abgesehen vom Betriebsleiter – die Einzigen vor Ort.
Uns fiel auf, dass die Norweger alle mit Spikes fahren. Unser Amarok hingegen war auf normalen Continental-Winterreifen unterwegs. Probleme beim Vorwärtskommen hatten wir trotzdem nie. Im Gegenteil: Es gab öfters Situationen, in denen wir den Weg bahnten und uns andere Touristen-Camper hinterherfuhren.
Wir wurden auf unserer sechswöchigen Skandinavien-Reise manchmal mit Temperaturen bis minus 30 Grad konfrontiert. Doch unsere Gasheizung hielt den Wohnraum gemütlich warm. Und mit der Dieselheizung wurde das Kühlwasser jeweils vorgewärmt. Bevor wir in zwei oder drei Jahren eine weitere Tour im Frühling Richtung Nordkap starten, führt uns die nächste grössere Reise in den Süden: Ende November gehts für zwei Monate mit ‹unserem Wolf› auf die Kanarischen Inseln.»